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Samstag, 7. Juli 2012


Akt.: 1.10.2008 11:52

Das Fest im Klostergarten - zum Foto gehts hier:
http://www.vol.at/das-fest-im-klostergarten/news-20080930-06502514

© Gerty Lang

Dornbirn. Dass auch Franziskaner feiern können, zeigten sie beim großen Fest in ihren

„heiligen Hallen“. Gemeinsam mit der Stadtmusik Dornbirn und der Werbegemeinschaft

„inside-Dornbirn“ wurde bei Kaiserwetter diese Veranstaltung zum vierten Mal durchgeführt.

Bei Klostersuppe, Klosterwurst, Kellerbier und Messwein trafen sich die Dornbirner, um bis

spät in die Nacht ausgiebig zu feiern.
Bilder vom Fest

Pater Rufus, Pater Maksencjusz und Bruder Simeon luden gemeinsam mit der Stadtmusik

zum großen Fest im Klostergarten, das von „inside-Dornbirn“ organisiert wurde. Der

Himmel zeigte sich von seiner schönsten Seite, deshalb fand man bereits um die Mittagszeit

in dieser einmaligen Kulisse kaum mehr Platz. Das kulinarische Angebot reichte von Gerstenüber

Kürbissuppe bis hin zur Klosterwurst. Dazu trank man Kellerbier und Messwein. Die

freiwilligen Helfer hatten alle Hände voll zu tun. . Besonders junge Leute staunten über das

Leben im Kloster, das sie zum ersten Mal betraten. Für die Kleinen gab es Klosterringle wie

anno dazumal. Diese einzigartige Klostergarten-Atmosphäre nutzte „inside“, um sich für die

Sommeraktion ihrer 70 Mitgliedsbetriebe zu bedanken. „Von Juni bis August 2008 wurden

unzählige Entchen für das Netz für Kinder verkauft. Es ist eine unglaubliche Rekordsumme

in Höhe von 8.500 Euro zusammen gekommen“, freut sich Ulli Valentini vom Netz für

Kinder, die gemeinsam mit Kabarettistin Gabi Fleisch, eine prominente Vertreterin des

Netzwerks, den Scheck von Rosmarie Schwendinger (inside) entgegen nahm. Auch

musikalisch ging es hoch her. Die Jugendmusikkapellen aus sämtlichen Stadtteilen waren

vertreten und präsentierten sich auf der Bühne. „Franziskaner sind ja bekanntlich ein

Bettelorden. Pater Rufus, der Chef im Kloster, versteht es meisterhaft, seinen Orden zu

verkörpern“, lacht Rosmarie Schwendinger augenzwinkernd.

Am Nachmittag trafen die „Kapuziner-Spatzen“ ein. 28 Mitglieder des Chors, der im Jahr

1947 40 Sänger und Sängerinnen hatte, erfreuen sich noch bester Gesundheit. Teilweise

sahen sie sich nach 60 Jahren zum ersten Mal wieder und erkannten sich aufgrund der alten

Fotos wieder. Norbert Gamper hat dies möglich gemacht. In mühevoller Kleinarbeit hat er

die noch 28 lebenden Mitglieder der „Kapuziner-Spatzen“, auf der ganzen Welt gesucht und

zum Klosterfest eingeladen. Denn nicht alle wohnen in Vorarlberg. Der Chor wurde 1947 von

Kapuzinerpater Magnus Kerner und Friedl Gamper gegründet. „Man sang geistliche und alte

weltliche Lieder. Wir gaben sogar Konzerte im schweizerischen Graubünden“, lacht Norbert.

Pater Magnus, geboren in Ulm, kam als Jugendseelensorger 1946 nach Dornbirn. Er war

auch Religionslehrer in Lustenau. Seine besondere Leidenschaft war die Musik. Er spielte

Geige, Ziehharmonika und Orgel. „Es gab kein Fest, an dem nicht gesungen und musiziert

wurde“, erzählt Norbert Gamper, der mit seinen fünf Brüdern ebenfalls im 40 köpfigen Chor

sang. „Leider hat Magnus 1949 das Kloster wieder verlassen und wir den Kontakt zu ihm

verloren.(Gerty Lang)



Anmerkung: (von Erwin Aschenwald)

ab 1949 leitete der Kapuzinerpater Magnus – bürgerlich Johannes Georg – KERNER - keine

200 km Luftlinie entfernt – Westösterreichs größtes Knabenfürsorgeheim, die (vor allem

durch ihn) berüchtigte Bubenburg des Kapuzinerordens in Fügen im Zillertal. Warum weder

das Kloster noch die von ihm mitbegründeten ‚Kapuzinerspatzen‘ von seiner nicht allzu weit

entfernten Wirkungsstätte Kenntnis hatten, lässt einige Fragen aufkommen; auch zu

Magnus‘ seinerzeitigem Abgang als Jugendseelsorger und Religionslehrer. Waren es etwa

schon damals Magnus‘ gewalttätige Exzesse, die ihn für die Arbeit mit Vorarlberger

Bürgerkindern unzumutbar machten, ihn jedoch für eine Verwendung in einer Einrichtung

für Tiroler Fürsorgezöglinge prädestinierten? Die Geschichte der Heimerziehung in Tirol

lässt diese Überlegung sicherlich nicht als abwegig erscheinen; ganz im Gegenteil ...

... besonders wenn man an die beiden Erzieher denkt, deren pädokriminelle Machenschaften Magnus 1970 und 1979 vertuschte. Deren Dank dafür und ein von der Stadt Innsbruck 1982 verliehenes Sozial-Ehrenzeichen waren Magnus, der - quasi zum Drüberstreuen - im Religionsunterricht gelegentlich mit einer Schuhbox voller Naziorden prahlte, gewiß. Seit 1990 liegt Magnus am Fügener Friedhof in einem Ehrengrab des Seraphischen Liebeswerkes der Kapuziner. rest in pieces, fucko!
 

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